Zuletzt aktualisiert am: August 16th, 2023
Liebstöckel – Eigenschaften
Liebstöckel (Levisticum officinale Koch) gehört zu den Doldenblütlern, die auch als Doldengewächse bekannt sind. Er bildet mehrjährige Sträucher, die zu hohen (bis zu 2 m), büschelartig angeordneten Rosetten mit vielen aufrechten, zusammengesetzten, langstieligen Blättern heranwachsen.
Liebstöckel ist ein sehr geschätztes Gewürz. Er zeichnet sich durch einen ausgeprägten Nachgeschmack mit einem recht deutlichen Umami-Geschmack aus, der mit Produkten wie Vegeta, Brühwürfeln, Maggi oder Sojasauce in Verbindung gebracht wird. Als pflanzlicher Rohstoff wird die Wurzel des Liebstöckels (Levistici radix) verwendet, aus der das ätherische Öl gewonnen wird.
Die Bestandteile des Öls sind hauptsächlich Phthalate, Terpenoide und Carbonsäuren. Je nach Entwicklungsstadium der Pflanze verändert sich die physikochemische Zusammensetzung des ätherischen Liebstöckelöls, was bereits untersucht und dokumentiert wurde. Diese Veränderungen beeinflussen das antioxidative Aktivitätspotenzial der Pflanze. Die Liebstöckelwurzel enthält auch Stärke, Cumarin, Furocumarine, organische Säuren und hohe Mengen an Vitamin C. Auch phenolische Verbindungen sind vorhanden, zu denen Flavonoide, Saponine, Phenolsäuren und Alkaloide zählen.
Gesundheitsfördernde Eigenschaften von Liebstöckel
Das aus Liebstöckel gewonnene ätherische Öl kann eine diastolische Wirkung haben. Seine entzündungshemmenden, antibakteriellen und antioxidativen Eigenschaften sind ebenfalls bewiesen. Aufgüsse aus Liebstöckelwurzel haben nachweislich eine harntreibende Wirkung, da Liebstöckelwurzel die Diurese bei entzündlichen Harnwegserkrankungen vermehrt und als vorbeugende Maßnahme gegen die Bildung von Nierensand wirkt.
Liebstöckelwurzel ist auch ein Bestandteil von Nahrungsergänzungsmitteln, die die sexuelle Aktivität bei Männern und Frauen unterstützen, wahrscheinlich aufgrund seiner diastolischen Eigenschaften. Das im Liebstöckel enthaltene Cumarin bewirkt, dass er eine krebshemmende Wirkung zeigt und zusätzlich beruhigende, schmerzlindernde und antiödematöse Eigenschaften hat.
Außerdem entspannt Liebstöckel die glatte Muskulatur der Gallengänge, reguliert den Verdauungstrakt und verbessert die Darmperistaltik. Der hohe Gehalt an Quercetin, einem natürlichen Histaminhemmer, trägt zur antiallergischen Wirkung des Liebstöckels bei. In der Kosmetik lindert Liebstöckel die Symptome von Schuppenflechte und Akne und verbessert so das Aussehen der Haut. Die darin enthaltenen Antioxidantien verzögern den Alterungsprozess der Haut und damit die Faltenbildung.
Er wird auch in kosmetischen Haarpflegeprodukten verwendet, da er die Haarwurzeln regeneriert und stärkt.
Kontraindikationen für die Verwendung von Liebstöckel-Extrakt
Wegen seiner starken diastolischen Wirkung sollte Liebstöckel nicht von schwangeren Frauen verwendet werden. Er kann Gebärmutterkontraktionen auslösen und zu einer Fehlgeburt führen. Die Ursache für diese Beschwerden ist das im Liebstöckel enthaltene Ligustilid.
Liebstöckel ist auch bei akuter und chronischer Niereninsuffizienz kontraindiziert. Das Vorhandensein von Furocumarinen in Liebstöckel kann dagegen eine photosensibilisierende Wirkung haben. Wässrige und alkoholische Auszüge aus Liebstöckel erhöhen auch die Empfindlichkeit der Haut gegenüber Sonnenlicht.
Zusammenfassung
Die positiven Eigenschaften des Liebstöckels bewirken, dass er bei vielen verschiedenen gesundheitlichen Beschwerden erfolgreich eingesetzt werden kann. Allerdings sollten die Kontraindikationen für die Verwendung des Liebstöckels in jeglicher Form beachtet werden, um die Gesundheit nicht zu schädigen.
Literatur:
https://herbiness.com/2016/06/08/lubczyk-ogrodowy-w-fitoterapii-kulturze-i-kulinariach/
Lubczyk i jego właściwości zdrowotne
http://www.postepyfitoterapii.pl/wp-content/uploads/2019/10/pf_2019_03_05.pdf
https://www.researchgate.net/publication/317936444_Essential_oil_Composition_and_
Antioxidant_Activity_of_Levisticum_officinale_Koch_at_Various_Phenological_Stages
http://www.bc.wydawnictwo-tygiel.pl/public/assets/456/Ro%C5%9Bliny%20w%20naukach%20medycznych%20i%20przyrodniczych%20-%20przegl%C4%85d%20i%20badania.pdf